Person in Business-Outfit sitzt an einem Schreibtisch mit Laptop, Kaffeetasse und Schreibutensilien. Text auf dem Bild: ‚Stressbewältigung in der Walliser Hotellerie: Zwischen Gipfeln, Gästen und Gelassenheit‘, Logo ritzy*.

Stressbewältigung in der Walliser Hotellerie: Zwischen Gipfeln, Gästen und Gelassenheit

Der Tag beginnt früh in Zermatt. Noch bevor das erste Sonnenlicht die Schneekuppen des Matterhorns in goldenes Licht taucht, herrscht im Fünfsternehotel mit bester Bergsicht schon rege Betriebsamkeit. In der Küche dampfen die ersten Töpfe, im Frühstücksraum wird mit geübtem Blick jedes Gedeck perfektioniert. Für viele mag dieser Ort wie ein Sehnsuchtsziel wirken – und das ist er auch. Doch hinter den Kulissen ist die Welt oft weniger ruhig als die verschneite Berglandschaft draussen.

In der Walliser Hotellerie und Gastronomie geht es richtig zur Sache. Gerade in der Hochsaison sind die Belastungen enorm: hohe Gästefrequenz, wechselnde Schichten, emotionale Arbeit, körperliche Beanspruchung und der ständige Anspruch, wahre Exzellenz zu liefern. Wer in der Hotellerie oder Gastronomie im Wallis arbeitet, weiss, was es heisst, auf hohem Niveau zu performen – mit Aussicht, aber auch mit Druck. Und das an jedem Tag, zu jeder Zeit. Egal, wie die eigene Stimmung gerade ist.

Stress – der ständige Begleiter im Luxussegment

Livia, 34, arbeitet seit über zehn Jahren als Rezeptionistin im Hotel. Sie liebt ihren Beruf – die Begegnung mit Menschen aus aller Welt, das elegante Ambiente, die Möglichkeit, jeden Tag ein wenig Magie zu erschaffen. Doch sie kennt auch die Schattenseiten: „Wenn das Hotel voll ist, bleibt kaum Zeit zum Durchatmen. Man jongliert mit Zimmerbelegungen, Beschwerden, Sonderwünschen – alles unter einem höflichen Lächeln.“

Die Anforderungen an Mitarbeitende in der „teuren, Schweizer Hotellerie“ sind besonders hoch. Viele sind Perfektionisten, leidenschaftlich bei der Sache – doch oft zahlen sie einen hohen Preis: Schlafmangel, Rückenschmerzen, emotionale Erschöpfung. Nicht selten führen Überlastung und Dauerstress zu innerer Unruhe, Gereiztheit oder sogar Burnout.

Warum wir über Stress sprechen müssen

In der Schweiz leidet etwa jede dritte berufstätige Person unter stressbedingten Beschwerden. Besonders betroffen sind Dienstleistungsbranchen wie die Gastronomie und Hotellerie. Laut Studien sind es nicht nur die langen Arbeitszeiten, sondern auch die emotionale Arbeit – das ständige Geben, ohne selbst genug zurückzubekommen –, die Mitarbeitende auslaugt.

Die gute Nachricht: Stress muss kein Dauerzustand sein. Wer sich seiner Grenzen bewusst wird und aktiv gegensteuert, kann langfristig Gesundheit, Leistungsfähigkeit und Lebensfreude bewahren. Doch wie findet man dieses Gleichgewicht – gerade in einer Branche, in der Gästeerwartungen hoch, Personal knapp und der Druck konstant sind?

Rückbesinnung auf das Wesentliche: Inspiration aus den Bergen

Ein möglicher Weg beginnt mit einem Perspektivwechsel – und wo wäre dieser leichter als im Wallis, wo die Natur ihre ganz eigene Kraft ausstrahlt? Immer mehr Hotelbetriebe der Region erkennen, dass die Gesundheit ihrer Mitarbeitenden kein „Nice-to-have“, sondern ein zentraler Erfolgsfaktor ist.

Im Hotel, in dem Livia arbeitet, wurde vor zwei Jahren ein internes Achtsamkeitsprogramm eingeführt. Einmal pro Woche findet vor Dienstbeginn eine geführte Meditation auf der Panoramaterrasse statt. Wer will, kann auch an kurzen Atemübungen oder Stretching-Einheiten teilnehmen. Livia war anfangs skeptisch, doch inzwischen freut sie sich auf diese 20 Minuten in Stille: „Danach gehe ich fokussierter und gelassener in den Tag. Eigentlich könnte das auch an jedem Tag so sein. Aber einmal in der Woche ist immer noch besser, als gar nicht.“

Konkrete Wege zur Stressbewältigung im Arbeitsalltag

Nicht jeder Betrieb kann ein eigenes Achtsamkeitsprogramm anbieten – doch auch kleine Schritte wirken:

  1. Bewusste Pausen einplanen
    Auch in hektischen Zeiten sollten kurze Verschnaufpausen eingehalten werden. Ein fünfminütiger Spaziergang an der frischen Luft kann Wunder wirken – besonders in einer Umgebung wie dem Wallis, wo selbst der Blick aus der Küchentür auf schneebedeckte Gipfel beruhigend ist.
  2. Kommunikation fördern
    Ein gutes Teamklima ist entscheidend. Regelmässige Teambesprechungen, bei denen auch Sorgen offen angesprochen werden dürfen, schaffen Vertrauen und reduzieren psychischen Druck.
  3. Prioritäten setzen
    Nicht alles muss sofort perfekt sein. Gerade in stressigen Momenten hilft es, sich auf das Wesentliche zu konzentrieren und Aufgaben klar zu strukturieren.
  4. Techniken zur Selbstregulation lernen
    Atemtechniken, kurze Achtsamkeitsübungen oder das Führen eines Stress-Tagebuchs können helfen, Warnsignale frühzeitig zu erkennen und gegenzusteuern.
  5. Führung mit Vorbildfunktion
    Wenn Vorgesetzte selbst auf ihre Balance achten, keine Überstunden glorifizieren und offen über mentale Gesundheit sprechen, schafft das eine neue Kultur des Miteinanders.

Die Rolle der Arbeitgeber – vom Stressverursacher zum Stressmanager

Immer mehr Hotelbetriebe im Wallis gehen mit gutem Beispiel voran. Ein Hotel in Saas-Fee bietet seinen Mitarbeitenden kostenlose Coachings an und organisiert regelmässig Gesundheitswochen mit Yoga, Workshops und Ernährungsberatung. Geschäftsführer Markus B. erklärt: „Ein gesunder Mitarbeitender ist ein motivierter Mitarbeitender. Wir investieren in unsere Leute, weil sie das Herz unseres Hauses sind.“

Auch wirtschaftlich zahlt sich das aus: Weniger Krankheitstage, geringere Fluktuation, mehr Loyalität. Gäste spüren, wenn ein Team harmonisch zusammenarbeitet – und kommen gerne wieder.

Eine neue Generation mit neuen Ansprüchen

Gerade junge Mitarbeitende der Generation Z fordern ein ausgewogenes Arbeitsleben. Sie suchen nicht nur einen sicheren Job, sondern auch Sinn, Entwicklungsmöglichkeiten und psychische Gesundheit. Für Hotels, die auch in Zukunft gutes Personal gewinnen wollen, wird es entscheidend sein, diese Bedürfnisse ernst zu nehmen.

Abschied vom Dauerstress – Rückkehr zur Berufung

Für viele in der Hotellerie war der Beruf einmal eine Berufung – doch unter Dauerstress wird aus Leidenschaft oft Pflicht. Es ist an der Zeit, die Freude am Gastgeben zurückzugewinnen. Das gelingt, wenn Mitarbeitende sich als Menschen wertgeschätzt fühlen, nicht nur als Funktionsträger.

In Livias Arbeitsleben hat sich seit Einführung des Achtsamkeitsprogramms viel verändert. „Wir sind immer noch müde am Ende der Saison“, sagt Livia, „aber nicht mehr ausgebrannt. Ich habe gelernt, besser auf mich zu hören – und das hat auch unseren Gästen gutgetan.“

Zwischen Berggipfeln und Menschlichkeit

Die Walliser Hotellerie steht für Exzellenz, Gastfreundschaft und spektakuläre Kulissen. Doch der wahre Luxus beginnt im Inneren – mit einem Team, das im Gleichgewicht ist. Stress wird nie ganz verschwinden, aber er muss nicht krank machen. Mit Offenheit, gezielten Massnahmen und einem Hauch Bergweisheit kann jeder Arbeitsplatz zu einem Ort werden, an dem Menschen gerne geben – weil sie auch selbst bekommen.

Wie die Stressbewältigung in der Gastronomie und Hotellerie mit Fokus auf Zeitmanagement am besten gelingen kann, erfahren Sie in folgenden ritzy* Kursen:

https://www.ritzy.ch/course/achtsamkeit-die-neue-fuehrungskompetenz

https://www.ritzy.ch/course/ressourcen-und-stressmanagement-mit-alphaskills

https://www.ritzy.ch/course/zeit-ist-gold

https://www.ritzy.ch/course/less-stress-2

https://www.ritzy.ch/course/humor-ist-wenn-man-trotzdem-lacht

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